Autogas: Was Du über LPG wissen solltest

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Kategorie: TECHNIK

Steigende Preise veranlassen viele Autofahrer, nach einem alternativen Kraftstoff zu suchen, der günstiger und möglichst auch umweltfreundlicher als Benzin und Diesel ist. Autogas, auch als LPG bekannt, erfüllt diese Voraussetzungen. Wir sagen Dir, wie der Kraftstoff entsteht, welche Vor- und Nachteile Autogas hat und welche Kosten bei einer Umrüstung anfallen.

Gas ist nicht gleich Gas. Deshalb gilt es zunächst einmal, Autogas, auch als LPG bekannt, von Erdgas (CNG) zu unterscheiden. Obwohl beide Gase als alternativer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren infrage kommen, gibt es deutliche Unterschiede, die längst nicht jedem Autofahrer bekannt sind.

Wie funktioniert Autogas?

Das Kürzel LPG steht für „Liquified Petroleum Gas“ und weist darauf hin, dass LPG ein Flüssiggas ist. So handelt es sich bei Autogas um ein unter Druck verflüssigtes Gasgemisch aus Propan und Butan, das bei der Erdölförderung anfällt. Im Gegensatz dazu behält Erdgas, das auch CNG genannt wird (CNG steht für „Compressed Natural Gas“) seinen gasförmigen Zustand bei.
Tanken kannst Du das Flüssiggas ähnlich wie Benzin. Allerdings wird der Zapfhahn fest mit dem Tankeinlassstutzen gekoppelt, sodass während des Tankvorgangs kein Gas austreten kann.
Der Gastank selbst besteht aus etwa 3,5 Millimeter starkem Stahl. Sicherungsventile gewährleisten in einem etwaigen Schadensfall ein kontrolliertes Ablassen des Gases. Entsprechende Crash- und Brandtests des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) haben gezeigt, dass Autogasautos nicht gefährlicher sind als vergleichbare Benzinfahrzeuge.

Vor- und Nachteile von Autogas / LPG

Der größte Vorteil von LPG gegenüber Benzin ist die deutliche Kostenersparnis beim Tanken. So lassen sich für ein und dasselbe Fahrzeug die Treibstoffkosten im LPG-Betrieb um rund die Hälfte verringern – trotz eines Mehrverbrauchs von rund 20 Prozent im Gasbetrieb. Ein weiterer Vorteil: Das Flüssiggas ist deutlich umweltfreundlicher als Benzin. Der Kohlendioxidausstoß reduziert sich um etwa 15, der Ausstoß von Stickoxiden sogar um 80 Prozent.
Die Nachteile des Kraftstoffs – im Autogasbetrieb kommt es zu einer geringfügig niedrigeren Leistung des Autogasfahrzeugs, zudem verringert der Einbau des Gastanks die maximale Zuladung – scheinen akzeptabel, zumal das Fahrzeug weiterhin wahlweise im Benzinbetrieb gefahren werden kann.

Weiterer Nachteil ist ein Höherer Verbrauch gerade bei Älteren Einspritzmotoren man kann hier von ca 10-15 Prozent Mehrverbrauch rechnen.Auch sind die Verbrennungstemperaturen bei LPG umgerüstetet Motoren nicht immer unproblematisch, das Gas verbrennt heisser als Kraftstoff und die Kühlende Wirkung des Benzins entfällt meisst.Es sollte dringend Empfohlen werden eine Ventilkühlung/Ventilschmierung mit zu verbauen z.b Flashlube.

Bei Höheren Belastungen, Motordrehzahlen über 4000/PRM oder Anhängerfahrten sollte man generell auf die Verwendung des LPG verzichten da hier meisstens die Motoren zu heiss werden und es zu Schäden kommen kann


Die Infrastruktur für Autogas kann kaum als echter Nachteil gelten. So kann an 7.100 Tankstellen Autogas getankt werden. Bei bundesweit insgesamt 14.100 Tankstellen ist LPG im Durchschnitt damit an jeder zweiten Tankstelle verfügbar, während es etwa für Erdgas nur 860 Tankmöglichkeiten gibt. Je nach Größe des Tanks und abhängig vom Verbrauch des Fahrzeugs schafft ein Fahrzeug mit LPG eine Reichweite von 300 bis 1.000 Kilometer. 

Preise für LPG

Wer mit der Umrüstung auf LPG liebäugelt, sollte zunächst beachten, dass – Stand Juni 2019 – die steuerliche Förderung des Kraftstoffs Ende 2022 ausläuft. Bis dahin reduziert sich der Steuervorteil von Autogas jährlich um 20 Prozent.
Der Preis für die Umrüstung eines Fahrzeugs von Benzin- auf LPG-Betrieb liegt laut ADAC zwischen 1.800 und 3.500 Euro – und ist damit nicht gerade günstig. Die Umrüstung eines Diesels ist technisch zwar ebenso machbar, gilt aber wegen der noch höheren Preise als wirtschaftlich nicht sinnvoll. 
Eine Untersuchung der Gasanlage, die sogenannte Gasanlagenprüfung (GAP), muss regelmäßig durchgeführt werden. Meist geschieht das im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU), die Kosten liegen um 25 Euro. Weitere Kosten können, je nach Automodell, auch bei der Inspektion anfallen, etwa für besondere Zündkerzen.

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